Posters of History: Die Geschichte der Plakatwerbung

Plakatwerbung begleitet uns im Alltag überall, wo wir hingehen. Ob auf dem Weg zur Arbeit, im Supermarkt oder vor dem Kino. Sie ist so in das urbane Stadtbild integriert, dass sie kaum daraus wegzudenken ist. Plakatwerbung begleitet uns seit Jahrhunderten und hat sich von anfänglich schlichten Informationsblättern hin zu künstlerischen Projekten entwickelt. In diesem Blogbeitrag blicken wir auf die Anfänge der Plakatwerbung zurück und reisen durch die Zeitgeschichte, um die historische Entwicklung aufzuzeigen. Wer hatte Einfluss auf die Plakatwerbung und welche Rolle haben die Weltkriege gespielt? Welche Plakate sind so berühmt, dass man sie heute noch kennt?

Die Anfänge der Plakatwerbung

Zu jedem modernen Stadtbild gehören mittlerweile vielfältige bunte Plakate, die für alles Mögliche werben. Moderne Designs und auffallende Farben sollen dafür sorgen, sich von der Konkurrenz abzuheben. Dabei sind die Anfänge der Plakatwerbung viel simpler und einfacher. Plakatwerbung hat sich historisch aus einfachen Informationstafeln entwickelt, die bereits im antiken Ägypten verwendet wurden. Dafür wurden mit Hammer und Meißel die entsprechenden Informationen auf eine Steintafel gehauen. Die alten Römer verwendeten später Holztafeln, auf denen sie wichtige Ankündigungen notierten und diese an belebten Plätzen der Öffentlichkeit zur Schau stellten. Weiterentwickelt wurde die Plakatwerbung schließlich ein paar Jahrhunderte später im Mittelalter. Zu dieser Zeit wurden Anschläge, die Plakaten recht ähnlich waren, im Zentrum der jeweiligen Städte und Dörfer ausgehangen (zumeist der Marktplatz oder die Kirche).

Bis in das 15. Jahrhundert hinein mussten jedoch alle Plakate händisch angefertigt werden. Mitte des 15. Jahrhunderts revolutionierte Johannes Gutenberg durch den Buchdruck nicht nur die Herstellung von Büchern, sondern eben auch von Plakaten. Dies kann getrost als die eigentliche Geburtsstunde der Plakatwerbung bezeichnet werden. Doch bis zu diesem Zeitpunkt taucht das Wort „Plakat“ gar nicht im Sprachgebrauch auf. Erst rund ein Jahrhundert später wurde das Wort erstmals in den Geschichtsbüchern vermerkt. Das Wort geht zurück auf das niederländische „plakkaat“ – entlehnt vom französischen „placard“ – was so viel wie „Aushang“ oder „Anschlagzettel“ bedeutet. Zu dieser Zeit tobten in den Niederlanden die Befreiungskriege gegen die spanischen Besatzer, weswegen die Niederländer verschiedene Flugblätter mit Klebstoff and Hauswände und Mauern geplackt haben. So wurden die Grundlagen für die moderne Plakatwerbung gelegt.

Die Evolution der modernen Plakatwerbung

Bis in das 18. Jahrhundert hinein fokussierte sich der Vorläufer der Plakatwerbung schlicht auf hohen Informationsgehalt und darauf, der Bevölkerung wichtige Informationen mitzuteilen. Es ging sozusagen mehr um das Plakat als um die Werbung. Doch im Jahr 1798 revolutionierte ein weiterer, historischer Charakter die Plakatwerbung – und begründete so unbewusst die Plakatwerbung, wie wir sie heute kennen. Als eines Tages der Musiker und Schriftsteller Alois Senefelder an einem Regentag aus seinem Fenster blickte, sah er, wie sich ein heruntergefallenes Blatt auf einem Kalkstein abzeichnete. Das inspirierte ihn, die Lithografie zu erfinden. Bei dem Verfahren wurde ursprünglich ein Motiv in eine Steinplatte gezeichnet und mittels Drucks auf ein Papier übertragen. Damit ermöglichte Senefelder die Massenproduktion von Motiven und so auch von Plakatwerbung.

Über die Jahre wurden die Motive immer komplexer und anspruchsvoller, sodass Lithografen und Drucker den Ansprüchen nicht mehr gerecht werden konnten. So hielten immer mehr Künstler Einzug in die Lithografie und Plakatwerbung. Als Pionier der Plakatkunst gilt allgemein der Franzose Jules Chéret, der seine eigene Lithografie-Werkstatt gründete und in seiner 40-jährigen Laufbahn rund 1.200 Plakatwerbungen schuf.

Als die Industrialisierung Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts Europa zu einem wirtschaftlichen Aufschwung verhalf, nahm auch das Problem der Wildplakatierung zu. Zu dieser Zeit trat ein weiterer entscheidender Charakter auf die Bühne der Plakatwerbung: Ernst Litfaß. Er entwarf die weltbekannte Litfaß-Säule und ermöglichte es so ab 1854, Plakate an gezielten Orten aufzuhängen. So entstand die erste Werbesäule der Geschichte. Ab diesem Zeitpunkt wurden Theateraufführungen, Kinopremieren, Kleidung sowie Pflegeprodukte mittels Plakatwerbung vermarktet. Schon damals war schnell ersichtlich, dass Produkte und Veranstaltungen, die so vermarktet wurden, eine höhere Aufmerksamkeit genießen als Produkte und Veranstaltungen, die nicht mittels Plakatwerbung beworben wurden. In den darauffolgenden Jahren wandelte sich die Plakatwerbung immer wieder und nahm verschiedene Nuancen des vorherrschenden Zeitgeistes und Stile aktueller Kunstbewegungen auf. Mal war sie politischer, mal künstlerischer, aber immer aktuell – bis heute.

Plakatwerbung und Krieg

Nicht nur die Kunst hatte einen entscheidenden Einfluss auf Plakatwerbung, sondern auch die Politik. So nutzten die Nazis zu ihrer Zeit die Plakatwerbung zu Propagandazwecken, in den 60er Jahren prangerte das Antlitz Che Guevaras von diversen Plakaten und immer wieder gab es Plakate gegen Umweltverschmutzung, Atomenergie und Kriege. Insbesondere Kriege haben die Plakatwerbung maßgeblich geprägt – schließlich entstand das Wort „Plakat“ zu Kriegszeiten. Einige der berühmtesten Plakate entstanden rund um Kriege, wie das „I want you fort he US Army“-Plakat, das insbesondere während der Weltkriege in den USA eingesetzt wurde. Dargestellt wird ein großer, weißhaariger Mann mit einem Spitzbart. Auf seinem Kopf ein Zylinderhut, gut gekleidet in den amerikanischen Nationalfarben Rot, Weiß und Blau. Sein Name: Uncle Sam. Diese bis heute sehr bekannte Plakatwerbung diente der US Army 1916/1917, während in Europa der 1. Weltkrieg tobte, als Rekrutierungsplakat. Es war so erfolgreich, dass es Jahre später wieder als Aufruf für den freiwilligen Army-Eintritt diente, diesmal für den 2. Weltkrieg.

Neben Uncle Sam machte ein weiteres Plakat während des zweiten Weltkriegs auf sich aufmerksam: Rosie the Riverter. Jeder kennt die Frau mit dem roten Bandana, den hochgekrempelten Ärmeln, dem entschlossenen Blick und dem angespannten Bizeps. So wurde „Rosie“ zur Symbolfigur der Frauenbewegung und ein Sinnbild dafür, was Frauen alles bewegen können – zur Zeit des zweiten Weltkrieges stand es damit für einen Gegensatz zum damaligen Rollenbild. Der Name „Rosie“ stammt aus einem Song aus dem Jahr 1942 über eine Frau, die in einer Flugzeugfabrik arbeitet. Ein Jahr später schuf Norman Rockwell ein Titelbild für eine Zeitung, auf der eine in Jeans gekleidete Arbeiterin mit einem Kopftuch zu sehen war. Daraus schuf J. Howard Miller später diese bekannte Plakatwerbung. Für die echte Rosie, Naomi Parker Fraley, war es mit 18 Jahren der erste Job. In der Fabrik arbeitete sie an einer Drehbank. Dort wurde sie mit dem auffälligen Kopftuch fotografiert. Das Tuch mussten die Dreherinnen tragen, um die langen Haare von der rotierenden Spindel der Maschine fernzuhalten.

Inspiration aus allen Bereichen: Wer hat die Plakatwerbung beeinflusst?

Die Geschichte der Plakatwerbung wurde von vielen verschiedenen Personen beeinflusst. Seien es die antiken Ägypter, die alten Römer oder die Menschen im Mittelalter, die die ersten Vorläufer der Plakatwerbung ausstellten oder die Niederländer des 16. Jahrhunderts, die das Wort „Plakat“ prägten. Johannes Gutenberg, Alois Senefelder und Ernst Litfaß revolutionierten die Plakatwerbung über mehrere Jahrhunderte und legten so die technischen Grundlagen für die Plakatwerbung, die wir heute kennen. Inhaltlich jedoch prägten andere das Design und Layout von Plakaten. Die drei erfolgreichsten Werbekünstler, die den Grundstein für das Layout moderner Werbung lagen, waren Lucian Bernhard, Ludwig Hohlwein und Julius Klinger.

Bernhard legte seinen Fokus auf das Produkt und die Marke in der Plakatwerbung. Er gilt als der Begründer des Sachplakates, indem er eine Reihe von Plakaten mit sehr reduzierter Bildsprache entwarf. Sein ziel war es, die Informationen auf das wichtigste und zentralste zu begrenzen, sodass meist nur Produkt- oder Markennamen zu sehen waren. Eins der berühmtesten Beispiele ist seine Plakatwerbung für die Streichholzmarke „Priester“, auf dem nur zwei Streichhölzer und der Markenname abgebildet sind.

Hohlwein galt als Meister der vielschichtigen Bildsprache, er setzte ganz gezielt auf Emotionen und Persönlichkeiten und wollte mit seiner Plakatwerbung Geschichten erzählen. Der Grundstein für den Erfolg war das Darstellen von den Schönen und Reichen. Er versuchte nicht Schrift und Bild zu einer Einheit zu machen, wie es bis dahin üblich war, sondern er setzte die Schrift klar ab und ließ das Bild für sich werben.

Klinger hingegen war kein Realist, sondern wollte Menschen zum Schmunzeln bringen. Sein Fokus galt außergewöhnlicher Plakatwerbung, die Menschen immer wieder mit außergewöhnlichen Zeichnungen überraschte. Er war zudem der einzige der drei, der aus seiner Arbeit als Grafiker Theorien ableitete, Vorlesungen hielt und auf Konferenzen sprach.

Bernhard legte seinen Fokus auf das Produkt und die Marke in der Plakatwerbung. Er gilt als der Begründer des Sachplakates, indem er eine Reihe von Plakaten mit sehr reduzierter Bildsprache entwarf. Sein ziel war es, die Informationen auf das wichtigste und zentralste zu begrenzen, sodass meist nur Produkt- oder Markennamen zu sehen waren. Eins der berühmtesten Beispiele ist seine Plakatwerbung für die Streichholzmarke „Priester“, auf dem nur zwei Streichhölzer und der Markenname abgebildet sind.

Hohlwein galt als Meister der vielschichtigen Bildsprache, er setzte ganz gezielt auf Emotionen und Persönlichkeiten und wollte mit seiner Plakatwerbung Geschichten erzählen. Der Grundstein für den Erfolg war das Darstellen von den Schönen und Reichen. Er versuchte nicht Schrift und Bild zu einer Einheit zu machen, wie es bis dahin üblich war, sondern er setzte die Schrift klar ab und ließ das Bild für sich werben.

Klinger hingegen war kein Realist, sondern wollte Menschen zum Schmunzeln bringen. Sein Fokus galt außergewöhnlicher Plakatwerbung, die Menschen immer wieder mit außergewöhnlichen Zeichnungen überraschte. Er war zudem der einzige der drei, der aus seiner Arbeit als Grafiker Theorien ableitete, Vorlesungen hielt und auf Konferenzen sprach.

Wie sieht die Zukunft der Plakatwerbung aus?

Auch heute noch wird die Plakatwerbung von verschiedenen Faktoren beeinflusst, meist technologischer Art. Während sie heutzutage in ihrer klassischen Form mit auffallendem Druck weiterhin für Wahlwerbung und Veranstaltungspromotionen unverzichtbar sind, haben sich in den letzten Jahren auch moderne Varianten entwickelt. Die klassische Litfaßsäule beispielsweise gibt es seit mehr als 160 Jahren. Über die Jahre hat sie sich von einer klassischen Säule zu einer modernen Variante entwickelt, die sich drehen kann und wo die Plakatwerbung beleuchtet wird. Ein weiteres Beispiel für die Kombination klassischer Plakatwerbemedien und moderner Technologien ist das digitale City Light Poster. Mit Full HD Screen, modernen Designs und LED Hintergrundbeleuchtung wird die Plakatwerbung so viel mehr in den Vordergrund gesetzt und fällt bei jeder Zielgruppe auf. Marken steigern dadurch nicht nur die Bekanntschaft des Unternehmens und das Produkt an sich, sondern auch das Image. Denn die digitalen City Light Poster haben bereits eine hohe Akzeptanz bei jeder möglichen Zielgruppe erreicht und werden überdurchschnittlich gut von der Bevölkerung bewundert und beachtet. Das digitale City-Light-Poster könnte sich als die nächste große Revolution der Plakatwerbung entpuppen und sich zum Werbemedium der Zukunft entwickeln.

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